MAGENKREBS

Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei rund 72 Jahren bei Männern und 76 Jahren bei Frauen. Für Frauen werden aktuell relative 5-Jahres-Überlebensraten von etwa 29 Prozent, für Männer von 27 Prozent ermittelt. Damit haben sich die Überlebensaussichten in letzter Zeit zwar verbessert, im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen bleiben diese jedoch eher ungünstig.

CANCER

URSACHEN

Eine häufige Ursache für Magenkrebs ist eine bakterielle Infektion des Magens mit Helicobacter pylori. Etwa 5 bis 10 Prozent der Magenkarzinome werden einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus, dem Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers, zugeschrieben. Jedoch ist das Epstein-Barr-Virus nachweislich bei weniger Patient:innen mit Magenkrebs vorhanden als das Bakterium Helicobacter pylori. 

Welche Mechanismen nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr Virus zu Magenkrebs führen, ist weiterhin Gegenstand aktueller Forschung.

Nur selten treten Schleimhautentzündungen des Magens auf, die nicht durch Helicobacter-Bakterien ausgelöst werden. Dazu gehört die chronische Gastritis vom Typ A, eine Autoimmunkrankheit. 

Bei den betroffenen Patient:innen richtet sich das Immunsystem gegen die eigene Magenschleimhaut, was zu Entzündungsreaktionen führt. Im weiteren Verlauf kann sich eine Blutarmut entwickeln. Diese beruht auf einem Mangel an Vitamin B12, der wiederum durch die geschädigte Magenschleimhaut entsteht. Fachleute sprechen von einer perniziösen Anämie. Solche Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko, ein Magenkarzinom zu entwickeln.

Das ebenfalls seltene Ménétrier-Syndrom ist eine chronische Magenschleimhaut-entzündung, bei der die Schleimhautfalten im Mageninneren dauerhaft vergrößert sind. Es gibt Hinweise darauf, dass hier ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs besteht.

Bei chronischem Sodbrennen, auch als „Refluxkrankheit“ bekannt, gelangt wiederholt saurer Magensaft in die Speiseröhre und löst dort Entzündungen aus. Diese Erkrankung erhöht das Risiko für einen Tumor am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Solche Tumore werden heute zu den gastroösophagealen Übergangskarzinomen gezählt.

SYMPTOME UND RISIKOFAKTOREN

In einem frühen Stadium bereitet ein Magenkarzinom oft gar keine Beschwerden. Treten dabei erste Symptome auf, sind diese meist wenig typisch. Betroffene leiden unter Bauchschmerzen oder Übelkeit oder sie haben das Gefühl, manche Lebensmittel nicht mehr so gut zu vertragen wie früher. 

Diese Symptome können auch auf andere Erkrankungen als Krebs hindeuten, z.B. auf eine Magenentzündung.

Manche Patient:innen berichten auch, dass sie einige Zeit vor der Diagnose auf einmal eine Abneigung gegen bestimmte Speisen wie Fleisch festgestellt haben. Auch ein plötzlicher Appetitverlust oder ein andauerndes Völlegefühl können solche zunächst unspezifischen Zeichen sein. Verschwinden diese Beschwerden nach mehreren Wochen nicht von allein oder wiederholen sich immer wieder, sollten Betroffene dies allerdings als frühes Warnzeichen sehen.

Daher ist spätestens dann ein Arztbesuch ratsam, sobald die folgenden Symptome auftreten:

* Schmerzen im Oberbauch halten länger an,

* ungewollte, starke Gewichtsabnahme,

* Leistungsabfall, Schwäche,

* nach dem Essen treten immer wieder Schmerzen auf,

* Schluckbeschwerden behindern das Essen,

* häufige Übelkeit oder Erbrechen,

* dauerhaft anhaltender Appetitmangel oder 

* ungewollter Gewichtsverlust, ungewöhnliche Dunkelfärbung des Stuhlgangs aufgrund von Blutungen im Magen.

Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen zusätzlich das Krebsrisiko. Generell sind ein hoher Salz-Konsum und mit Salz konservierte Lebensmittel weitere Risikofaktoren.

Verwandte ersten Grades eines Erkrankten haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung. Wenn mehr als ein Verwandter ersten Grades erkrankt ist, ist das Risiko etwa 10-fach erhöht. Unklar ist, ob das familiäre Risiko auf einen gemeinsamen Lebensstil, eine gemeinsame genetische Veranlagung oder eine Kombination beider Faktoren zurückgeht.

Ein weiterer erblicher Risikofaktor für Magenkrebs ist das sogenannte Lynch-Syndrom (es wird auch HNPCC genannt: Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer). Dabei handelt es sich um eine vererbte Genveränderung, die das Risiko für Darmkrebs, Magenkrebs und eine Reihe weiterer Krebserkrankungen erhöht.

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